Die Nachtspeicherheizung plagt sich seit Jahren mit ihrem schlechten Ruf. Sie gilt als ein völlig unflexibler Stromverschwender. In den Regierungsjahren der Großen Koalition von 2005 bis 2009 wurde sogar ein Verbot verabschiedet, welches besagte, Nachtspeicherheizungen nicht nutzen zu dürfen. Dieses Verbot wurde im Jahre 2013 wieder aufgehoben. Nun kann die Frage aufkommen, ob sich die Vorurteile über die Nachtspeicherheizung tatsächlich bewahrheiten bzw. ob diese tatsächlich so schlecht ist, wie es ihr Ruf zu erkennen gibt. In diesem Beitrag sind die Vor- und Nachteile einer Nachtspeicherheizung ausführlich zusammengefasst, sodass Ihnen die Möglichkeit geboten wird, sich anschließend eine eigene Meinung bilden zu können.
Was ist eine Nachtspeicherheizung überhaupt?
Bei einer Nachtspeicherheizung handelt es sich um eine Heizung, welche elektrisch betrieben wird. Der äußerst billige Strom, welcher von den Stromanbietern gewährt wird, wird als Nachtstrom bezeichnet. In den Schwachlastphasen, welche insbesondere nachts anzutreffen sind, wird der Strom genutzt, um die Speicheröfen aufzuheizen. Anschließend wird die Wärme im Speicherofen über einige Stunden gehalten.
Welche Vorteile bringt eine Nachtsparheizung mit sich?
Einer der bedeutendsten Vorteile einer Nachtsparheizung ist dieser, dass sie relativ kostengünstig und einfach installiert werden kann. Im Vergleich zu anderen Heizungen sind die Kosten der Nachtsparheizung somit eher gering und überschaubar. Da bei einer Nachtsparheizung weder Platz für einen Kessel noch für eine Brennstofflagerung geschaffen werden muss, kann erkannt werden, dass es sich hierbei um eine sehr platzsparende Alternative zu Öl- oder Gasheizungen handelt. Darüber hinaus benötigt die Nachtsparheizung keinen Schornstein, weshalb Besuche vom Schornsteinfeger nicht notwendig sind. Abgesehen davon ist eine Nachtsparheizung in der Regel störungsfrei, weshalb regelmäßige Wartungen vermieden werden können. Einen weiteren Vorteil stellt der Nachtstromtarif dar. Letztendlich kann die Nachtsparheizung sehr gut für temporär zu beheizende Bereiche eingesetzt werden.
Welche Nachteile bringt eine Nachtsparheizung mit sich?
Ein bedeutsames Detail stellt dar, dass diese Heizung nicht für Allergiker geeignet ist. Sie kann durch das regelmäßige Aufwirbeln von Staub und Bakterien unerwünschte Nebenwirkungen für diese hervorrufen. Darüber hinaus ist die trockene Luft, welche durch die Wärme der Heizung entsteht, gesundheitsschädigend. Die abgesonderte Flüssigkeit kann sich an Wänden abtragen und in weiterer Folge eine Schimmelbildung hervorrufen. Früher wurde immer wieder Asbest in den Platten der Nachtspeicherheizung eingebaut. Dies stellt einen hohen Risikofaktor dar, da es zu Krebs führen kann. Grundsätzlich ist Asbest in den Platten selbst nicht gesundheitsschädigend, eine kleine Beschädigung der Platte kann jedoch bereits zur Freisetzung von Asbestfasern führen und gesundheitliche Schäden herbeiführen. Da sich die Heizkörper auf bis zu 60 Grad aufheizen können, sollte an das Risiko möglicher Verbrennungen gedacht werden. Ein weiterer Nachteil wird vom geringen Gesamtnutzungsgrad dargestellt. Da lediglich 40 Prozent des Stroms in Wärmeenergie umgewandelt werden, besteht eine sehr geringe Effizienz der Primärenergie. Primärenergie stellt die Energie dar, welche direkt in den Energiequellen vorhanden ist. Sie wird anschließend in Kraftwerken in die Endenergie umgewandelt. Bei einer Nachtsparheizung gehen somit 60 Prozent dieser Energie verloren. Daraus resultiert anschließend ein höherer CO2-Ausstoß. Aufgrund dessen kann ermittelt werden, dass Nachtsparheizungen, welche ihre Energie zum Beispiel aus Atomkraftwerken beziehen, alles andere als umweltfreundlich sind. Einen weiteren Nachteil stellt der unflexible Wärmebedarf dar. Die Leistung der Wärme kann tagsüber nur sehr gering reguliert werden. Die Nachtspeicherheizung gibt nachtsüber ständig Energie ab. Irrelevant, ob diese eingeschaltet wird oder nicht. Deshalb kommt es immer wieder zu Problemen. Denn wenn die Heizung am nächsten Tag überraschenderweise nicht gebraucht wird, geht eine hohe Menge an Energie verloren. Letztendlich kann auch der Nachtspartarif als Nachteil angesehen werden. Als die Nachtstromheizung in den 70er Jahren erfunden wurde, haben alle Stromanbieter mit geringen Nachtstromtarifen geworben, um zu bezwecken, die Kraftwerke in einem höheren Ausmaß nutzen zu können. Da die Kraftwerke in der heutigen Zeit ohnehin stark ausgelastet werden, wird ein günstiger Nachtstromtarif mehr oder weniger umsonst angeboten. Daraus resultiert die Anpassung der Stromanbieter. Viele Stromanbieter haben ihre Tag- und Nachstromtarife angepasst. Es sind nur noch vereinzelte Anbieter am Markt übrig, welche Nachstromtarife vergünstigt anbieten. Da die Stromtarife in den letzten Jahren einen preislich wesentlichen Anstieg verzeichnen konnten, wurden Nachttarife immer mehr zu einem Sparmodell, welches der Vergangenheit angehört.